LiveKomm AG Kulturraumschutz – ein Zwischenfazit
Nach knapp 9 jähriger Tätigkeit erfolgte die Staffelübergabe der Sprecher:in-Position in der LiveKomm AG Kulturraumschutz von Thore Debor (Geschäftsführung Clubkombinat Hamburg / LiveKomm Vorstand) an Iris Hinze (Co-Geschäftsführung Clubverstärker Bremen / LiveKomm Vorstand). Anlass für eine Rückschau auf Auszüge von Meilensteinen der letzten Jahre:
2016:
Gründung der Arbeitsgruppe Kulturraumschutz: Das erste Protokoll verzeichnete als Teilnehmende Julia von Wild, Rainer Grigutsch, Stefan Bohne und Christian Ordon. Später stießen u.a. Magnus Hecht, Heiko Rühl in die Runde und aktuell sind Anna Blaich, Andreas Walz, Steffen Kache und Marcel Weber regelmäßig dabei, um bundesweite Expertisen zusammen zu bringen
2017:
Fokusierung auf die baurechtliche Anerkennung von Musikclubs als kulturelle Orte mit Blick auf die Baunutzungsverordnung und deren ursächliche Einstufung als Vergnügungsstätten
2018:
Beratung bei Dr. Wolfgang Hopp (ZENK), der zwei Optionen skizzierte: A.) Klageweg bis zum Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit einer Dauer von mind. 10 Jahren oder B.) Änderung über den Verordnungsgeber (Dt. Bundestag)
Nach der AG-Entscheidung für Variante B katapultierte uns die erstmalige Nutzung der Wissenschaftlichen Dienste und deren Ausführungen „Vielfalt von Kulturangeboten in der Stadt und Lärmschutz“ auf einen neuen Erkenntnisstand. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an das MdB-Büro von Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)!
2019:
Mitarbeit in der europäischen Arbeitsgruppe der Live DMA für das Positionspapier „Music is not noise“
2020:

Initiierung des Parlamentarischen Forums für Clubkultur im Deutschen Bundestag

Erste Anhörung im Bauausschuss
Gemeinsames Positionspapier „Wohnen, Arbeiten und Kultur“ mit der Bundesstiftung Baukultur, dem GdW und dem Bundesverband Soziokultur
2021:
Erstmalige Einbindung auf einem Panel vom Kongress der Nationalen Stadtentwicklung

2022 konnten wir in Präsenz mit einem inhaltlichen Input die Relevanz der Thematik aufzeigen
Gründung der Allianz #clubsAREculture mit dem Chaos Computer Club (CCC) und Start der Website https://clubsareculture.de/

Entschließungsantrag im Deutschen Bundestag zur Anerkennung von Musicklubs als Kultur mit fraktionsübergreifender Zustimmung von CDU/CSU, SPD, GRÜNE, LINKE und FDP. Siehe auch die Pressemeldung des Parlamentarischen Forums Clubkultur
Erstmalige Platzierung von Themen der Clubkultur in einem Koalitionsvertrag auf Bundesebene
2023:

Auf Einladung des Parlamentarischen Staatssekretärs Chris Kühn erstmals zu Gast für Gespräche im Bundesumweltministerium
Veröffentlichung des Entwurfs für eine Kulturschallverordnung (V3)

Launch der Kampagne #clubsAREculture dank der Förderung durch die Bundesstiftung Livekultur und der Initative Musik
DAGA 2023 – 49. Jahrestagung für Akustik in Hamburg: Erstmals eine strukturierte Sitzung unter dem Titel „Wieviel Musik verträgt eine Stadt?“
2024:

DAGA 2024 in Hannover: Impulsvortrag „Warum brauchen wir eine Kulturschallverordnung?“

Haushaltsbeschluss für ein Pilotprojekt zum Bundesschallschutzprogramm im Bundesbauministerium. U.a. Dank eines Termins mit Dennis Rohde (SPD, MdB)

Expertin:innen-Gespräch zum Thema „Clubgeräusche“ auf Einladung des ALD
Fazit
Auch wenn wirksame Durchbrüche auf der legislativen Bundesebene bislang noch andauern, so konnten dennoch erste Bohrungen an diesen dicken Brettern angesetzt werden.
Erfolge, wie z.B. Beschlussfassungen in Landesparlamenten (z.B. in Sachsen-Anhalt, Bremen), die Einrichtung einer Kulturschutzzone in Köln Ehrenfeld oder das langsame Aus von Vergnügungssteuern auf kommunaler Ebene zeigen erhofte Effekte in der Breite, wenn wir auf Bundesebene konstant Anliegen für mehr Kulturraumschutz adressieren.
Die LiveKomm wird auch in der neuen Legislatur weiter für die Anliegen der Club- und Festivakultur eintreten und es gibt Anlass zur Hoffnung, das diese Artikulation politisches Gehör findet.
Wer zu der LiveKomm AG Kulturraumschitz auf dem Laufenden bleiben möchte, surft hier regelmäßig auf clubsareculture.de vorbei, folgt uns Instagram oder Mastodon oder trägt sich für den cAc-Newsletter in den Listserver ein.